Tone2 SAURUS Analog Synthesizer Software: "Introducing the VST-Hardline"

 
Die Softwareschmiede TONE2 ist bereits als renommierter Hersteller von qualitativ hochwertiger High-End Audio-Software bekannt. Mit ihren Software-Synthesizern und -Effekten setzt die Firma aus Stephanskirchen um Bastian van Noord und Markus F. Feil seit einigen Jahren auf hohe Qualität und neue Maßstäbe bei der Einfachkeit der Bedienung. Im April 2012 hat ein neues natives Elektromusikinstrument von TONE2 das Licht der Musikwelt erblickt: der SAURUS Analog Synthesizer. Und im Test stellt sich schnell heraus, dass es selten so einfach war, intuitiv und trotzdem kompromisslos mit einer Synthesizer Software zu arbeiten.

Der SAURUS liefert dem Nutzer einen - so gut wie gar nicht als digital erzeugt erkennbaren - analogen Sound, so wie man ihn in vergangenen Jahrzehnten kennen und schäzten gelernt hat. Ohne Frage ist es weltweit das Ziel von Entwicklern, die bestmöglichen "virtuell-analogen" Synthesizer zu entwerfen. Dabei näherte man sich mit "virtuell-analogen" Synthesizern der erstrebten Klangrealität nicht immer mit dem richtigen Konzept an, denn es ist ja gar nicht so einfach, analoge Sounds authentisch zu erzeugen.

Bastian von Noord von TONE2 sagt, er wollte bem SAURUS keinen weiteren dieser (wie er sie nennt) "Synthesizer mit Charakter" kreieren, sondern wollte einen echten Vertreter des analogen Hardware-Sounds als Software auf den Merkt bringen. Seine Bedingung: weder die CPU der Computerhardware noch das Budget des Käufers sollten hierbei über Gebühr beansprucht werden.

Mit diesem Ziel vor Augen haben die Soundtüftler von TONE2 die Schaltkreise klassischer Performance-Synthesizer (bis hin zu einzelnen Kondensatoren und Widerständen) genauestens analysiert und modelliert, um ein äußerst präzises analoges Modell zu erreichen, das Geist und Charakter dieser alten Geräte klanggetreu einfängt. Herausgekommen sind High-End-Oszillatoren mit einer "True Analog Modelling Technology". Diese produzieren einen warmen charakteristischen Sound, der sofort Erinnerungen an Hardwaregeräte der Vergangenheit aufkommen lässt. Anders wie ihre Hardware-Gegenstücke bieten diese Oszillatoren viel mehr als nur einfache Klangerzeugung: Pulsweitenmodulation, die auf alle Wellenformen angewandt werden kann, ermöglicht eine unglaubliche Fülle an Sounds, wenn diese Modulation benutzt wird, um von einem Wellentyp zu einem anderen zu modulieren. Zusammen mit Oszillator Sync, Oszillator Drift und AM & FM-Rauschmodulation kann man auf eine noch breitere Klangpalette zugreifen, indem man beispielsweise mit Drift kleinere Schaltkreisschwankungen einführt oder das analoge Chaos mittels Sync- und Rauschmodulation vervollständigt.


Der SAURUS geht sogar noch einen Schritt weiter und enthält eine große Auswahl an Wellenformen, auch solche, die exotischen Synthesizern nachempfunden sind. Bisher kannte man vielerorts allein die drei klassischen Wellenformen (Sägezahn, Rechteck, Dreieck); hier kann man nach Herzenslust probieren, mit den Ohren analysieren, selbst entscheiden, ob einem der Wechsel einer Wellenform beim Soundschneidern entgegen kommt oder nicht.

Doch kein kompletter analoger Sound entsteht ohne Filterung der Wellenformen. Natürlich sind analoge Filter nicht perfekt: Sie leiden unter Verzerrung, Rauschen, Phasenverschiebung und Selbstoszillation. Doch gerade diese vollkommene Unvollkommenheit  macht ihren speziellen Charakter aus: Moog Filter klingen speziell, ARP Filter klingen speziell, EMS Filter klingen speziell...und jeweils anders. Aus diesem Grund hat man den SAURUS mit einer Filtersektion ausgestattet, die exakt diese einzelnen Filtermodelle nachbildet: Präzise modellierte Nicht-Linearität und Selbstoszillation verleihen ihnen die gleiche Eigenständigkeit, die schon den Grundklang auszeichnet.

Was mir am SAURUS (neben dem Namen - s.i.c.) spontan am besten gefiel, war die Kombination aus Arpeggiator & Gate. Der Arpeggiator ist enorm leistungsfähig;  ich habe alle Software-Synths von ARTURIA und deren Sequencer sind vielleicht nur halb so effektiv wie die des SAURUS Arpeggiator. Und ich kenne zudem eine Menge Arpeggiatoren verschiedenster Hardware-Synthesizer und nur wenige dieser sind so einfach zu programmieren und zu handeln wie der des SAURUS.

Man merkt: hier wurde enorm viel Entwicklungsarbeit geleistet, um einen Arpeggiator zu entwickeln, der nicht nur die "Basics" beherrscht, die einst der Roland Jupiter 8 einführte, sondern das prinzipielle Konzept um Features wie Akkorde, Double-, Triple-Note und Per-Step-Velocity erweitert. Somit kann eine Arpeggio-Sequenz beim SAURUS ebenso einfach wie kompliziert sein. Kombiniert mit Modulation eröffnet sich für Musiker dadurch eine wirklich neue Welt der Kreativität.


Fazit: Wenn man sich intensiv mit dem SAURUS beschäftigt und seine Freude damit hat, vergisst man ganz den Preis zu loben, denn die 99,-- Euro, zu denen die Vollversion zum Download angeboten wird, sind im Vergleich mit anderer Synthesizer-Software auf keinen Fall als Fehlinvestition zu betrachten. Manchmal zahlt man das Anderthalbfache und bekommt doch weniger Features, Spielspaß und Sound geliefert als hier.

SAURUS, das ist analoge Power, ergänzt um viele interessante Soundfeatures und -effekte, bei niedrigen Kosten, denn man benötigt keine teure Hardware, um das Plugin betreiben zu können, selbst bei voller Ausschöpfung der Einstellungsmöglichkeiten. Oder anders ausgedrückt; Nur sehr wenige Synthesizer mit analoger Ausrichtung können von sich behaupten, einen derartig stimmigen, breiten Sound bei derart geringer Systemauslastung zu erzeugen.


Rainer Sauer, Jena (im April 2012)

"Touchd-By-Sound" und "Mode Machines" gehen ab April 2012 getrennte Wege



Am letzten Donnerstag hat Michael Thorpe, Geschäftsführer der "Touched by Sound GmbH aus Cadolzburg (Foto rechts) mitgeteilt, dass er sich nach 19 Jahren erfolgreicher Geschäftstätigkeit dazu entschlossen hat, seinen Einzelhandel aufzugeben, um sich ausschließlich auf die Produktentwicklung und den Vertrieb eigener Geräte, die seit einiger Zeit unter dem Label "Mode Machines" geführt werden, zu konzentrieren (Foto in der Mitte = Mode Machines Managing Director Guido Harding). Die Geschäfte der "Touched by Sound GmbH" werden seit dem 12. April 2012 vom Musikhaus Korn, einem der größten deutschen Versandhäuser für Musik-Equipment mit Sitz im sächsischen Lonnewitz, übernommen.

Was wird sich ändern? Der Onlineshop www.touched-by-sound.com wird einem Relaunch unterzogen und dem Corporate Design des Musikhauses Korn angepasst. Darüber hinaus wird den Kunden der "Touched by Sound GmbH" mit Sven Eidam ein neuer Ansprechpartner zur Seite gestellt, welcher im Musikhaus Korn bereits jahrelang für den Bereich Studio verantwortlich ist. Unter der Telefonnummer (03435) 9880-45 oder per Mail unter sven.eidam [at] korn.eu können Kunden mit "Touched by Sound" in Kontakt treten oder sich über neue Produkte informieren. Des Weiteren wird die Firma, welche bisher in Cadolzburg (Bayern) geführt wurde, in den Hauptsitz des Musikhauses Korn im Oschatzer Stadtteil Lonnewitz umziehen.

Michael Thorpe: "Wir haben die Firma TBS im Jahre 1993 gegründet. Anfangs haben wir uns nur auf Vintage- und Analoggeräte spezialisiert. Aus idealistischen Gründen machten wir weiterhin auch Verkauf/Support und Service für ältere Geräte, jedoch erhielt man bei uns auch Neugeräte zu fairen Preisen. Wir hatten auch eine sehr gut sortierte Gebrauchtgeräte-Abteilung und es lohnte sich immer, bei TBS mal vorbeizuschauen. Eine Besonderheit von TBS ist, dass wir auch Gebrauchtgeräte zu fairen Preisen in Zahlung genommen und nach Durchsicht/Reparatur/Refreshment weiterverkauft haben. Seit 2009 bauten wir auch wieder eigene Geräte unter dem 'Mode Machines'-Label und haben wieder Vertriebsaktivitäten aufgenommen."

Hierzu ein kurzer Kommentar von Rainer Sauer: "Die Firma 'Touched by Sound' (nomen est omen) war seit Jahren meine Lieblingsfirma im Bereich der elektronischen Musikinstrumente, eine Art kleiner Ersatz für das, was das Synthesizerstudio Bonn in den 1980er und 1990er Jahren für die Branche war. Viele der bei TBS angebotenen Gebrauchtgeräte und der angebotenen historischen Software sind inzwischen in meinem Besitz. Immer war ich mit der Firma höchst zufrieden und auf den Support und die Firmenleistung konnte man sich stets verlassen. Dies ist auch ein Verdienst von Michael, den ich sehr schätze.

Leider ist es mit TBS ähnlich, wie mit anderen Firmen in diesem Geschäftsfeld. Dem immensen Aufwand zur Restauration alter, elektronischer Musikinstrumente, dem fachlichen udn persönlichen Know-How, (Foto links = Peter Obermaier, Auszubildender seit 2010) steht teilweise nur ein kleiner finanzieller Gewinn gegenüber, der in den seltensten Fällen die Aufwendugen deckt. Ich bedaure den Wechsel bei *Touched by Sound', freue mich aber weiter auf die Kontakte zu und mit 'Mode Machines' und Michael Thorpe."

"Sequencer Liebe": SANKT OTTEN = Ein neues KRAFTWERK? - Die derzeit aufregendste Elektromusikband Deutschlands war auf Frühjahrs-Tour und begeisterte ihr Publikum

  
Wie sich die Ereignisse gleichen: 1969 installierten Ralf Hütter und Florian Schneider-Esleben in Düsseldorf ihr "Kling-Klang"-Studio und starteten unter dem Namen "Kraftwerk" ein Musikprojekt, das bis heute innovativ-aktiv ist (...gerade eben spielten die aktuellen KRAFTWERK-Musiker acht ausverkaufte Konzerte in New York).

Als frühe Mitmusiker von KRAFTWERK, die sich Anfang der 1970er Jahre melodisch-atmosphärischer elektronisch orientierter Instrumentalmusik verschrieben hatten, konnten sich der Schlagzeuger Klaus Dinger und der Gitarrist Michael Rother einen Namen machen, die später als "NEU!" aktiv waren oder mit Soloprojekten ("Flammende Herzen") bzw. der Band "La Düsseldorf".

1973 wurde aus der Vierer-Gruppe KRAFTWERK ein Duo ("Ralf & Florian"), danach wieder ein Quartett, nochmals ein Duo und inzwischen wieder ein Quartett. Innovativ wurde KRAFTWERK nicht nur aufgrund ihrer musikalischen Innovationen sondern auch durch die intelligent gestylten Plattencover.

Genau drei Jahrzehnte später installierte Stephan Otten (Foto rechts während der SANKT OTTEN Tour 2012) in Osnabrück ein Tonstudio und verschrieb sich ebenfalls der melodisch-atmosphärischen elektronischen Instrumentalmusik. Als ST. OTTEN traten er und seine Mitmusiker auf (als Abkürzung für "Stephan Otten") und daraus wurde der Bandname SANKT OTTEN. Inzwischen ist aus SANKT OTTEN wieder ein Duo geworden, bestehend aus Gitarrist Oliver Klemm (siehe Foto rechts während der SANKT OTTEN Tour 2012) und Mastermind Stephan Otten.

Einige Alben erschienen seither, alle mit intelligent-gestylten Covern (das aktuelle belegte 2012 Platz 2 beim "Album Of The Year" der Radiosendung "Sounds vom Synthesizer") und das Duo war gerade auf Tour durch Deutschland. Vierzig Jahre zuvor hatten das KRAFTWERK ebenso vorgemacht. Alles nur ein Zufall oder clevere Berechnung? - Die Wahrheit liegt wie immer dazwischen.

Vergleichen kann man die Musik, die SANKT OTTEN 2012 machen nicht unbedingt mit der vom KRAFTWERK des Jahres 1972. Das Schlagzeug ist heute elektronisch, die Synthesizerklänge kommen hauptsächlich aus sogenannten "Digital Audio Workstations" (sprich: Computern) und auch die Gitarre wird nicht mehr ganz standesgemäß nur mit Plektrum oder den Fingern gespielt: bei Oliver Klemm kommt ein E-Bow zum Einsatz, eine Art Magnet, der die Gitarrensaite zum dauerhaften Schwingen bringt, so dass das Klangergebnis ein wenig an Robert Fripp erinnert.

Und die große Zeit des Impovisierens, der sich auch KRAFTWERK zu Anfang verschrieben hatten, ist zudem schon lange Historie. Aber auch heute noch kann man innovativ instrumentale Elektromusik machen - das zumindest beweist SANKT OTTEN, deren neues Album "Sequencer Liebe" im Mai erscheinen wird. Besonderen Humor lässt bei SANKT OTTEN reglmäßig die Betitelung der einzelnen Songs erkennen und auch diese Mal ist das so. Neben dem Titelsong sind noch sieben andere Instrumentalstücke auf dem neuen Album, darunter "Hungrig kann man nicht tanzen", "Die Stadt riecht nach Dir" und "Ende Gelände", wobei "Kann denn Liebe Synthie sein?" fast schon an die poetischen Zeiten eines Dirk Matten erinnert (der einst lustig-flockig die monatlichen Annoncen seines Synthesizerstudios Bonn betitelte) und "Mir bricht die Stimme weg" schon reichlich surreal für ein Instrumentalstück anmutet

Aber das war ja schon beim letzten Album "Gottes Synthesizer" so gewesen (dessen Cover, ebenso wie nun bei "Sequencer Liebe", auch schon vom spanischen  Ausnahme-Künstler Salustiano gestaltet wurde). Da hießen die Songtitel zum Beispiel "480 Pixel, die ich an Dir liebe", "Diesseits vom Jenseits", "Fast neu ist auch gebraucht" oder "Sternstunden der Resignation". - Doch welche Art von Elektromusik machen SANKT OTTEN?

Es ist in ersten Linie so etwas Ähnliches wie das, was man in den 1980er Jahren "Synthi-Pop" genannt hätte. Typisch für die SO-Musik sind lange, instrumentale Stücke, die mit Klangkollagen versetzt sind. Ein oberflächlicher Hörer wird möglicherweise kaum Veränderungen in der SANKT OTTEN Musik der letzten fünf Jahre erkennen. Aber was sagt das schon aus? Ein A&R-Manager würde wahrscheinlich genau das loben und sagen, die Band habe ihren ureigenen Stil gefunden.

Es gibt viel Electronic Drums zu hören, aber auch das ist bei SANKT OTTEN nichts wirlich Neues (...der gute, alte weiße Latzhosenträger und E-Drum-Hasser Klaus Dinger kann es ja nun nicht  mehr richten, seit er vor reichlich drei Jahren seine "Silver Cloud" im Musikhimmel bezogen hat).Aber auch die E-Drum-Kiste stimmt und stimmt wieder nicht bei diesem Album.

Der Titelsong und Opener hat nun überhaupt keine Simmons Drums und bezieht seinen Rhythmus allein aus der Interaktion zwischen Sequencermoves, Synthiflächen und E-Bow-Gitarre. Der gemeigte Kenner der OTTEN-Musik wartet also sehnsüchtig auf den zweiten Song "Gestern fand ich alle Tränen" und da sie dann auch schon: die brachialen Beats, geboren aus der Gummi-Fläche.  Viel Portamento hat man hier eingebaut und erzeugt so eine Art synthetisches Wimmern und Weinen, zu dem gegen Ende des Songs Mellotronflächen stoßen.

Und diese Abwechslung in der Songstruktur setzt sich fort. Bei "Hungrig kann man nicht tanzen" sieht man förmlich Chris Franke an seinem Modularsystem sitzen und mit polyrhythmischen Sequenzen spielen, als hätte der "Polish Dance" seinen lang verschollenen Bruder gefunden. Darüber wirbelt ab dem letzten Drittel des Songs ein ARP Odyssey Solo und schickt den Hörer in die gute alte Berliner Schule.

Wer aber denkt, damit sei das Sound- udn Rhythmusspektrum des Albums ausgelotet, wird beim vierten Titel eines Besseren belehrt. Hier hört man leibhaftig "Ol' King" Fripp seine Gitarre spielen (...natürlich ist es Oliver Klemm mit seinem E-Bow und seiner Armada an Effektgeräten, aber die Illusion ist da). Schwere Klangwolken verschieben sich hier gegeneinander und erzeugen ein weites Feld sphärischer Eindrücke.

Wem das zu düster ist, der findet in "Kann denn Liebe Synthi sein" eine fröhlichere Variante des Ganzen, nun wieder ergänzt um die E-Drums. Zweistimmig spielt Klemm hier zu Sphärenklängen á la Eroc oder YOU/Harald Großkopf. Gefolgt wird der Song durch ein etwas experimentelleres Werk mit vielen Klangelementen, die junge Leute heutzutage unbedacht als "Vintage" bezeichnen würden, die die älteren Semester seinerzeit aber noch selbst analog erzeugt haben, doch seit Jahren schmerzlich vermissten.


 Mit "Ende Gelände" endet ein äußerst abwechslungsreiches Album der im Moment aufregendsten Elektromusikband Deutschlands. Die war, wie oben schon beschreiben, gerade auf Frühjahrs-Tour durch Deutschland, vierzig Jahre nach KRAFTWERK, und begeisterte ihr Publikum.

Aber was ist es denn nun, was SANKT OTTEN machen? Ganz einfach: Elektromusik. Elektromusik für die Fans von KRAFTWERK, Steve Moore, ZOMBI, MAYEURE, YOU, TD und...und...und. Vor allem aber für die Fans und Freunde der Sounds vom Synthesizer und - natürlich - der Sequencer.

Videos, wie das Ganze live klingt, kann man sich HIER anschauen!

"Synthesizer selbst gebaut" - Ein kleiner Software-Kochkurs von und mit Karl "Charly" Steinberg und Manfred Rürup


Vor dreißig Jahren traf ich auf der Frankfurter Musikmesse Reinhard "Lacky" Lakomy (siehe Foto links), der damals gerade (aus politischen Gründen) von seiner sängerischen Erfolgskarriere auf Instrumentalmusik hatte umsatteln müssen und für die VERMONA Musikelektronik-Abteilung des VEB Klingenthaler Harmonikawerke einen digitalen Sequenzer entworfen und gebaut hatte. Lakomy war stolz auf das, was im Mangel der DDR mit Erfindergeist und handwerklichem Geschick trotzdem möglich war und führte mich im Februar 1982 über eine Stunde lang durch den DeMuSa*-Stand und zeigte mir die Neuheiten; später erinnerte ich mich sehr an ihn und spielte seine Platten immer wieder beim hr. 
Das war in einer Elektromusik-Welt, in der es noch keinen MIDI**-Standard gab. Gerade erst war das MIDI-Protokoll von "Sequential Circuits" Superhirn Dave Smith für die "Audio Engineering Society" entwickelt worden und wurde erst ein Jahr später auf der NAMM-Show 1983 in Anaheim/USA, vorgestellt. Auch die Heimcomputer-Technologie steckte zu dieser Zeit noch in den Kinderschuhen; gerade schickte sich der Commodore 64 an, die Musikwelt zu erobern und Atari brachte den ST Homecomputer heraus.

Zu dieser Zeit trafen sich Manfred Rürup (vom "Release Music Orchstra") und der Musiker und Toningenieur Karl "Charlie" Steinberg ("Törner Stier Crew" / siehe Foto rechts) in Hamburg bei einer Aufnahme-Session. Rürup, ein in der Musikszene bereits etablierter professioneller Keyboarder, und Steinberg erkannten schnell, dass sie ein gemeinsames Interesse daran hatten, die Möglichkeiten von Computern in der Musikproduktion mit denen von Synthesizern zu verbinden. In der angekündigten MIDI-Technologie sahen sie eine Fortentwicklung der Musikbranche voraus und entwickelten gemeinsam innerhalb eines Jahres das Konzept für eine revolutionäre Software: den MIDI-Mehrspur-Sequenzer.
1984 brachte die, von Rürup und Steinberg gegründete, Steinberg Media Research GmbH mit dem legendären "Pro-16" Sequenzer für den Commodore 64 das erste Software-Produkt auf den Markt, das den Namen "Steinberg" trug. Anknüpfend an weitere, mehrjährige intensive Forschung und Entwicklung, erschien 1989 eine Nachfolgesoftware für den Atari ST sowie PCs mit Microsoft Betriebssoftware und den Apple Macintosh Computer, die einer ganzen Generation von Musikern dazu verhelfen sollte, ihre Musik nicht mehr ausschließlich in teuren Musikstudios aufzunehmen, sondern zuhause vorzubereiten oder ganz herzustellen. Ihr Name war ursprünglich "Cubit", wurde aber aus Gründen des Copyrights bald in "Cubase" abgeändert.

Auf Cubase 1.0 folgten mehrere, deutlich leistungsfähigere, Versionen, die 1996 einen neuen Höhepunkt erfuhren, als Steinberg eine andere Hamburger Entwicklung, und zwar die von Wolfgang Palm (PPG) für seine Wavecomputer bzw. das Waveterm initiierte Wavetable Software, als "Virtual Studio Technology"/VST in Cubase integrierte.

Cubase VST war damit die erste native Software, die in der Lage war, nicht nur virtuelle Musikinstrumentenstimmen in eine Echtzeit-Studioumgebung einzubinden, sondern auch Soundeffekte wie Equalizer, elektronische Mischpulte und Fader-Automation zu integrieren. Mit einem Apple Macintosh konnten so bis zu  24 Audiospuren gleichzeitig mit einer unbegrenzten Anzahl von MIDI-Tracks gespielt werden.

Karl "Charly" Steinberg gründete in dieser Zeit eine eigene Band namens "Kahle Mönche", deren Musiker in verschiedenen Städten Deutschlands lebten und arbeiteten, aber, dank verschiedener Internet-Technologien*** ihre musikalischen Beiträge gleichzeitig und gemeinsam erstellen konnten. Entwickelt wurden diese Technologien von ihm und Manfred Rürup.

Die Steinberg Media Technologies GmbH befindet sich seit 2004 im Besitz der japanischen Firma Yamaha. Rürup und Steinberg haben inzwischen eine gemeinsame Firma und sind immer noch im Besitz von Anteilen an Steinberg MT; beide sind heute Multimillionäre.

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* = Abkürzung für die "Deutsche Musikinstrumente- und Spielwaren Außenhandelsgesellschaft mbH" aus Berlin

** = englische Abkürzung für: Musical Instrument Digital Interface / Digitale Schnittstelle für Musikinstrumente
*** = Mit dem "Digital Musician Recorder" von www.digitalmusician.net entwickelten Karl Steinberg und Manfred Rürup einen kostenlosen Audiorecorder, der es erlaubt in Echtzeit über eine Internetverbindung mehrstimmige Musik aufzunehmen

Mike Oldfield sagte einst zu mir: "Du hast dreißig Sekunden Zeit, mich davon zu überzeugen, weshalb Du Synthesizermusik machst."

Auf der Cover-Rückseite des "Voyager"-Albums meiner Band Velvet Universe steht eine Widmung von Mike Oldfield. Er hatte mir geschrieben: "Rainer, ich wünsche Dir Erfolg". Oft angezweifelt, ob diese Widmung echt ist, habe ich die Geschichte, wie es dazu kam, bis zum heutigen Tag noch niemals erzählt. Bis heute...

1981 tourte Mike Oldfield durch Deutschand und trat am 10. März in der Offenbacher Stadthalle auf. Ich hatte den Auftrag für die "Musiker Music News" und die "Offenbach-Post" ein Interview mit Mr. Oldfield zu führen und, da ich bei Virgin/Ariola an den richtigen Mann gekommen war (nämlich Mike Oldfields Tour-Betreuer Dirk Hohmeyer) klappte es mit der Interviewzusage. Allerdings konnte ich es nicht vor dem Konzert führen, da am Tag zuvor Oldfields legendäre Stratocaster-Gitarrre in Amsterdam gestohlen worden war. Daher trat er in Offenbach mit einer Gibson SG Gitarre auf, war für ihn absolut ungewöhnlich war. Die Fotos, die ich von diesem Auftritt machen durfte sind daher auch, in dieser Hinsicht zumindest, als ungewöhnlich zu bezeichnen.

Nach dem Konzert fuhren die Musiker um Mike Oldfield und er selbst ins Hotel Kempinski nach Gravenbruch bei Offenbach. In der Hotel-Lobby warteten wir bis gegen 24 Uhr und dann kamen Mike Oldfield, der inzwischen leider bereits verstorene Percussionist, Morris Pert und Dirk Hohmeyer und nahmen mich und meinen Freund Bobb Sanders, den ich als Übersetzer für alle Fälle dabei hatte, mit in die Bar.

Dort saßen wir und führten das Interview und ich warf meinen Köder aus - was ich immer tat, wenn ich außergewöhnliche Musiker traf - um Mike Oldfield über das Interview hinaus zu interessieren. Mein Köder war ein Fairlight CMI Update, von dem ich über Klaus Schulze gehört hatte, der zuvor gerade aus Australien zurück gekommen war, und das die Loop-Software betraf. Es klappte und Mike war plötzlich hellwach, denn auf dieses Update hatte er offensichtlich lange gewartet.

So sprachen wir anschließend hauptsächlich über elektronische Musikinstrumente und er fragte mich, ob ich auch Musik machen würde. Ich erzählte ihm von unserem aktuellen "Voyager"-Album, das gerade in Eberhard Pannes Studio aufgenommen wurde. Klaus Schulze (der auch bei Virgin-Records unter Vertrag gewesen war) und das Tonstudio Panne sagten auch Mike Oldfield etwas.

Als ich ihn dann bat, mit eine Widmung für das Cover des neuen Albums zu schreiben, schaute er mich herausfordernd an und sagte zu mir: "OK, ich mache es. Aber nur unter einer Bedingung: Du hast dreißig Sekunden Zeit, mich davon zu überzeugen, weshalb Du Synthesizermusik machst."

Was soll das denn, dachte ich. Wollte Mike Oldfield jetzt um jeden Preis cool sein, ein Alphatier, das es sowieso nicht ertragen können, wenn jemand in seiner Gegenwart länger als dreißig Sekunden am Stück spricht? Was steckte dahinter?Allerdings sah ich, dass Mike Oldfield ob seines Überraschungscoups grinste, als er meine Unentschlossenheit sah. Und ich wollte diese Widmung unbedingt haben.

Also dachte ich kurz nach und sagte ihm dann: "First: I am Musican. Second: I am an Electronic Junkie. And Third: I am German!" ("Erstens: Ich bin Musiker. Zweitens: Ich bin Elektronik-Junkie. Drittens: Ich bin Deutscher!") ... und um den Satz vollständig zu machen fügte ich an: "...and the last 20 seconds are a gift for you." ("...und die letzten 20 Sekunden bekommst Du geschenkt.")

Nun war der große Mike Oldfield verblüfft und schrieb mir die Widmung für das Album. Wir blieben übrigens auch nach dem Interview noch in Kontakt und er lud mich sogar in sein damaliges Landhaus ein und da meine Frau und ich bis 1988 regelmäßig jedes Jahr einmal nach Wales reisten (Anm: Meine Frau ist in Wales geboren) besuchte ich Mike Oldfield auch einmal persönlich. Aber das ist eine andere Geschichte.

Rainer Sauer auf der Frankfurter MusikMesse 2012 / Frankfurt Music Fair 2012 Review

Seit 1979 besuche ich die Frankfurter Musikmesse in mehr oder weniger regelmäßigen, zeiltlichen Abständen. Viele schöne Zeiten habe ich dort schon erlebt, einst Messerundgänge mit Patrik Moraz, Christopher Franke, Adrian Wagner oder Reinhard Lakomi gemacht, 1984 bis 1987 sogar eigene Messestände betrieben ("Digital Musical Sounds / DMS") oder in Frankfurt Vorträge gehalten und für den Hessischen Rundfunk Messereportagen erstellt. Dieses Jahr war mein Besuch der Frankfurter Musikmesse von positiven Überraschungen ebenso geprägt wie von kleinen Enttäuschungen.

Die Überraschungen betrafen das Zusammentreffen mit interessanten Musikern und einige Entdeckungen auf der Elektromusik-Hardwareseite (siehe oben den Stand von CLAVIA Nord Instruments). Die Enttäuschungen gingen auf das Konto von Musikinstrumentenherstellern, die ihre eigenen Produkte kaum (noch) bis gar nicht (mehr) unterstützen, doch dazu später.

Zwei Aufeinandertreffen mit Musikern werden mir im Gedächtnis bleiben. Zu einen machte ich für "Sounds vom Synthesizer Reloaded" ein längeres Interview mit Bernd Kistenmacher, mit dem ich mich nach 25 Jahren zum ersten Mal wieder persönlich verabredet hatte (siehe Foto). Telefoniert, hin und wieder, hatten wir in dieser langen Zeit schon (Bernd war 1987 zum letzten Mal auf einem, der von mir organisierten "White Waves" Elektromusikfestivals aufgetreten), auch in der Auszeit, die sich Bernd nehmen musste, nachdem er als Plattenlabelchef unschöne Erfahrungen mit einem der ganz großen Künstler der deutschen Synthesizermusikszene machen musste (...resp. mit dessen Manager): trotz phänomenaler Verkäufe einer CD-Edition des betreffenden Künstlers blieben Kistenmacher am Ende nur Schulden übrig und er "durfte" dem Manager des Künstlers seine gesamten eigenen Verlagsrechte überlassen, damit er einigermaßen heil aus der Sache herauskommen konnte...jedenfalls bevor dann das Finanzamt bei ihm anklingelte.

Bernd hat es abgehakt und ist nach einigen Jahren der Pause und Einkehr als Musiker und Mensch stärker in die Branche zurückgekehrt; gerade wurde sein aktuelles Konzeptalbum "Antimatter" von den Hörern der "Sounds vom Synthesizer" zum "Album Of The Year 2012" gewählt. Ein erfrischend ehrliches Interview gab es auf der Frankfurter Musikmesse und es war für alle Musikfans noch höchst informativ dazu. Mit Bernd werde ich nun weiter eng in Kontakt bleiben.

Und dann traf ich zufällig zwei Musiker, die derzeit beide in den USA leben, obwohl man den einen von dessen musikalischen Karriere her eher mit Griechenland verbindet und den anderen mit Großbritannien. Der ältere von beiden, nennen wir ihn der Einfachheit halber "Kaptitän Nemo" - beide legen Wert darauf, dass ihre wahre Identität bei dem musikalischen Projekt, dass sie derzeit betreiben, unerwähnt bleibt -, arbeitet seit den 1970er-Jahren als Komponist von Filmmusiken und veröffentlichte erfolgreich viele Schallplattenalben. Vor einigen Jahren bereits hatte er sich künstlerisch zur Ruhe gesetzt und wollte in Griechenland seinen Lebensabend verbringen. Die aktuellenEntwicklungen in diesem Land brachten ihn jedoch dazu, aus dem musikalischen Ruhestand zurück ins Tonstudio zu gehen und dort, er wird bald 70 Jahre alt, vielleicht ein letztes Mal seine ruhigen, poetischen Klangozeane zu erschaffen.

Der andere, er ist um einiges jünger - nennen wir ihn Jim Hawkins - stieg einst bei einer bekannten britischen Rockband als Ersatz für einen Paradiesvogel ein, der sich in der Folge zu einem der innovativsten Musiker und Produzenten entwickeln konnte. In dieser Band spielte er Synthesizer und Keyboards und nahm danach auch noch Solo-Platten mit progessiver New-Age-Musik auf. Jetzt will Jim Hawkins endlich wieder mal etwas Neues machen, zog einen Plattendeal an Land und schmeichelte Kapitän Nemo so lange, bis dieser in das gemeinsame Projekt namens "ZeroPoint 39" einwilligte.


Beide erkannte ich auf der Musikmesse erst nach einigem Hinsehen, denn der Ältere trägt keinen Vollbart mehr (dies wahr über Jahrzehnte sein Markenzeichen) und der Jüngere hat einige Pfunde mehr auf den Hüften, als zu der Zeit in den 1980er-Jahren, als er den musikalischen Durchbruch schaffte (kleiner Hinweis: Auf dem Foto oben sind beide zu sehen...doch: Wer könnte es sein und vor allem wo sind die beiden zu sehen?)

Gemeinsam besuchten sie die große YAMAHA-Halle (Kapitän Nemo war und ist dafür bekannt, dass der CS80 sein Lieblingsinstrument ist) und Jim Hawkins verriet mir, dass man das gemeinsame Album im nächsten Jahr veröffentlichen will - mehr dazu sagte er allerdings nicht. Man darf daher gespannt sein auf das, was "ZeroPoint 39" präsentieren wird.


Bei YAMAHA erlebte ich aber auch die bereits angesprochene kleine Enttäuschung und zwar in Bezug auf den Tenori-On. Nur ein Prospekt war zu ergattern und keinerlei neue Informationen über das Zaubergerät von Toshio Iwai. Auf meine Frage, was sich bei YAMAHA in Bezug auf den Tenori-On tue, sagte mir ein führender Mitarbeiter mit dem Blick auf mein T-Shirt (siehe Foto rechts): "Wenn Sie so ein T-Shirt anhaben, dann wissen Sie doch mehr über das Gerät als wir." - Verdrehte Welt!

Beim Stand von ModeMachines verbrachte ich einige Zeit und testete ausgiebig die neue Hardware der Firma von "Touched-By-Sound" Boss Michael Thorpe. Auffällig war die Studie eines, dem MiniMoog Design ähnlichen, Hardware Synthesizers namens "MiniMode" (siehe Foto ganz unten) mit dem Innenleben verschiedener ModeMachines wie dem "SynthLab". Wenn alles planmäßig verläuft, soll es ein solches Gerät ab dem Jahre 2013 tatsächlich geben, wie man mir verriet. Und ich nehme einfach mal an, dass es dann auch so ähnlich wie einst der originale MiniMoog klingen wird.

Weil ich gerade beim Thema bin: Bei Moog Music dagegen war der MiniTaur das gefragteste Gerät, vom Interesse her waren dort aber auch die Moog Apps für das iPad, das iPhone oder den iPod Touch beliebt, wie der digitale MoogFilter "Filatron". Bei Roland offerierte man den Interessenten vor allem die Vorzüge des "Gaia", wobei man tunlichst verschwieg, dass dieses Gerät einen kleinen Makel hat: es lässt sich über MIDI im MultiMode immer nur ein Sound gleichzeitig ansteuern. Arturia verblüffte dieses Jahr nicht mit seiner hervorragenden Software sondern mit seinem Hardware-Synth "MiniBrute" und bei Waldorf führte man ausgiebig seine "Zarenbourg" vor.

Die größte Freude bereitete es mir allerdings, den großen (und großartigen) Stand einer Musikzeitschrift zu erleben, die ich 1980 mitgegründet hatte: das "SynthesizerMagazin". Zwischen 1980 und 1983 erschienen insgesamt acht Ausgaben des "SynthesizerMagazins", später noch einmal drei meines Nachfolgemagazins "Synchron". Auch heute noch gibt es diese Zeitschrift, wenn auch in anderer Aufmachung und in einem neuen Verlag.

Aber was da in diesem März auf diesem Stand geboten wurde (der interessierte Elektromusikfan konnte nicht weniger als 18 verschiedene Synthesizer-Hardware-Legenden ausprobieren und spielen, darunter legendäre KORG Synthesizer, PPG Wavecomputer und Modularsysteme) war schon beeindruckend. Vor allem wenn man bedenkt, dass selbst so große Firmen wie Roland heutzutage mit dem Verkauf von Synthesizern kaum noch ihr Geld verdienen, ist das Engagement des "SynthesizerMagarins" nicht hoch genug zu loben (...ein besonderer MusikMesse-Gruß auch an dieser Stelle an Dirk Matten).

Nächstes Jahr komme ich wieder auf die Frankfurter Musikmesse und wir werden sehen, was es dann Neues zu berichten gibt. Vor gut 20 Jahren habe ich übrigens auf der damaligen MusikMesse einen kleinen Dokumentarfilm gedreht...vielleicht stelle ich den mal bei YouTube ins Netz, damit man sehen kann, was sich dort in mehr als zwei Jahrzehnten so alles verändert hat.

gez.

Rainer Sauer, Jena
März 2012